Celtic Pagan
Im Sommer 2016 habe ich mich lange und sehr intensiv mit der Kunst der Bronzezeit beschäftigt.
Lange kenne ich die Feenmärchen, die alten irischen und
walisischen Sagen, keltische Kunst und Kultur geistert beständig - immer mit
Fragezeichen behaftet - doch irgendwie vertraut und selbstverständlich durch
unsere heutige Zeit.
Großartig und wuchtig, wie "Bravehart" -
obwohl es zu dieser Zeit eigentlich nicht mehr DIE Kelten gab - aber so stellen wir uns die Kelten und ihr
Leben vor.
Hin und hergerissen zwischen einer visuellen Adaption der altirischen Heldensage Táin bó Cuailgne nach dem Buch von Leinster, basierend auf der sehr gründlich erarbeiten und genauen Übersetzung von Ernst Windisch aus dem Jahr 1905 - diese fantastische pralle, intensive Geschichte von Leidenschaft und Mut, Tod und Treue, Liebe, Hass und Verrat - muss doch als Comic begeistern!
Oder einer Kartenausgabe - vielleicht sogar als Tarot.
Der keltische Wald - zonfeld - Judith Werner 2016
Das Thema Kelten drängte sich vor einiger Zeit zu mir
hindurch.
Zum einen komme ich als Europäerin und bei der Beschäftigung
mit unseren kulturellen, ebenso spirituellen Wurzeln gar nicht um sie herum.
Vieles ist vom Mythos schon so Allgemeingut, aber auch so
lebendig in unseren Märchen und Geschichten,
die Symbole und Stereotypen jedem vertraut. Eine
wunderschöne Zusammenfassung und Ausarbeitung der Themen und Figuren finden wir
in J. R.R. Tolkiens "Herrn der Ringe" - wobei Herr Tolkien sich
besonders mit dem nordischen und germanischen Mythen und Sprachgut
auseinandersetzte. Aber auch bei der derzeit beliebten Romanreihe A Song of Ice and Fire (dt. Das Lied von
Eis und Feuer) von George R. R. Martin und Serie "Game of
Thrones" generieren sich die magischen und verschiedene Fantasy Elemente
aus diesem Kulturgut.
Zwerge, Elben, wilde Krieger und mächtige Zauberer,
Einhörner und Drachen sind uns seit Kindheit an geläufig und selbstverständlich.
Auf der anderen Seite die Macht der Natur, das Heilige im Alltag und die
spirituelle Verbundenheit mit Mutter Erde, Wasser, Luft und Pflanzen. Magie als
alltägliche Formel.
Musterentwürfe für Schilder und Spiralen - zonfeld Judith Werner 2016
Ich hab mich lange mit der Kunst der Stein- und
Bronzezeit beschäftigt, mit den doch reichlichen Funden und Objekten, die
zeitlich wie regional mehr oder weniger eindeutig zugeordnet zu bewundern sind.
Hab Bücher gewälzt, Bildbände betrachtet, Museen besucht, gelesen und gelesen,
gegoogelt und gepinted.
Spiralmuster - Judith Werner 2016
The Fairy Queen - zonfeld 2017
Der König des Waldes- zonfeld - Judith Werner 2017
Das Thema Keltentum bringt einen unweigerlich an die
Schnittstelle vom Übergang der Naturreligionen zum Christentum. Das ist sowieso
ein religionswissenschaftlich brisantes und sehr wichtiges Thema für sich in
Bezug auf unsere beinahe gekappten spirituellen Wurzeln. Wobei ich nicht der
Versuchung unterliege das Keltentum pagan romantisierend, als glückselige
Einheit zwischen Natur und Mensch zu betrachten.
Es war bereits eine Übergangskultur, die sozusagen den
Nährboden bereitete für die da kommenden Ereignisse und Veränderungen. Druiden
sind für mich auch nicht Schamanen, obwohl es scheinbar in ihrer Praxis laut
Überlieferung durch die antiken Autoren vertraute Elemente gab von Trance,
Heilung und Divination. Aber da ist auch schon so viel Logos, der Wille zum
Strukturieren und Ordnen der Macht, der Gesellschaft, die Kontrolle und das
Aufstellen und Einhalten von Gesetzen, das zelebrieren von Eliten.
Die Kelten waren bereits schon eine Klassengesellschaft.
Morrigan oder Medb - zonfeld - Judith Werner 2016
Dennoch in ihren Erzählungen, den Mythen schätze ich ihre
Sprachgewalt, die Liebe zum Wort und zum Wettkampf. Mich berührt die intensive
Liebe zur Natur, zum Leben, die Leidenschaft, die Wut und doch auch dieses
Akzeptieren von dem Leben so wie es ist und sich dem zu stellen - den Tod nicht
zu fürchten, das Schicksal annehmen, aber auch gestalten können.
Ich mag diese Lebenslust, das Kämpfen wollen, den Humor, den ich auch in den sorgfältig gestalteten Alltagsgegenständen und kleinen Kunstwerken entdecken kann, die enorme Kraft und der Mut sowohl von Männern, als auch Frauen. Da ist diese reine Freude am Fabulieren, am Geschichten erzählen, am Übertreiben und das immer gegenwärtige Geheimnisvolle, durch das raffinierte Weglassen, Reduzieren in den Objekten, aber auch in der Sprache, das verstecken, umschreiben, spielen mit der Bedeutungsvielfältigkeit.
Ich mag diese Lebenslust, das Kämpfen wollen, den Humor, den ich auch in den sorgfältig gestalteten Alltagsgegenständen und kleinen Kunstwerken entdecken kann, die enorme Kraft und der Mut sowohl von Männern, als auch Frauen. Da ist diese reine Freude am Fabulieren, am Geschichten erzählen, am Übertreiben und das immer gegenwärtige Geheimnisvolle, durch das raffinierte Weglassen, Reduzieren in den Objekten, aber auch in der Sprache, das verstecken, umschreiben, spielen mit der Bedeutungsvielfältigkeit.
Die Elemente - zonfeld - Judith Werner 2016
Und nicht zuletzt auch das Selbstverständnis vom Tod als
Zwischenraum zwischen verschiedenen Leben, als die Brücke von einer Metamorphose zur Nächsten.
Jetzt bin ich ein Lachs, ein Hirsch, ein Falke und dann bin ich wieder ein Mensch.
Vorzeichnung König Karo - Scheiben Judith Werner 2016
Spiralmuster - Judith Werner 2016
Entwürfe Pik - Schwerter J. Werner
Elbin - zonfeld - Judith Werner 2016
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